Erhalt und Pflege von Streuobstwiesen


Streuobstwiesen sind ökologisch wertvolle Kulturlandschaften. Während der Industrialisierung wurden sie geschaffen, um die wachsende Bevölkerung mit Obst zu versorgen. Vor den Toren der Stadt Chemnitz entstanden so weiträumige Wiesenlandschaften mit hochstämmigen Obstbäumen.

Zwischen den Bäumen wachsen viele unterschiedliche Blumen,
Gräser, Moose, Pilze und Sträucher. Von dieser Pflanzen -und
Pilzvielfalt profitieren Insekten, Reptilien, Säugetiere und Vögel. Bis
zu 5000 unterschiedliche Lebensformen können hier angetroffen
werden!

Wichtige Insekten sind Wildbienen, Bockkäfer und Spinnen. Auf
den mit Flechten bewachsenen Stämmen und Ästen alter
Obstbäume, fühlen sich zum Beispiel die vom Aussterben bedrohten
Weichwanzen (Phytocoris hirsutulus) wohl. Neben unterschiedlichen Spechtarten, profitieren viele andere Vögel wie der Steinkauz (Athene noctua) und der Wendehals (Jynx torquilla) vom Höhlenangeot in den Bäumen. Auch inzwischen seltene Säugetiere, wie Fledermäuse und der gerade einmal mausgroße Siebenschläfer (Glis glis), leben im Ökosystem Streuobstwiese.

Ziegen, Schafe und Rinder sind naturnahe Landschaftspfleger. Ihr Kot ist für die Pflanzen wertvoller Dünger. Pestizide gehören nicht in diese sensible und komplexe Lebensgemeinschaft. In Monokulturen, wie auf den meisten konventionellen Obstbaumplantagen, werden häufig chemische Substanzen verwendet, um die Pflanzen vor unerwünschten Insekten zu schützen.

Jahrzehntelang wurden Streuobstwiesen zerstört und
vernachlässigt. Ihre ökologische Bedeutung war lange Zeit nicht bekannt. Inzwischen ist klar, diese Wiesen schützen nicht nur
zahlreiche Tier -und Pflanzenarten, sichern das Überleben alter
Obstbaumsorten und dienen dem Klimaschutz, sondern sie bieten
uns Menschen - direkt vor der Haustür - einen Rückzugs -und
Erholungsraum.

Mit einer Baum-Patenschaft und mit Ihrer Spende unterstützen Sie den den Erhalt dieser immer seltener werdenden Streuobstwiesen.